In der Golfschwungtheorie gibt es zwei wichtige Denkrichtungen. Die eine besagt, dass du den Schlägerkopf schwingst. Die andere besagt, dass du den Griff schwingst. In Wirklichkeit solltest du aber den ganzen Schläger schwingen, nicht nur einen Teil davon. Dadurch werden Schwungfehler fast sofort beseitigt und du kannst in der gleichen Zeit bessere Schläge machen.
Hast du schon mal Holz gehackt? Du schwingst die Axt genau so, wie du den Golfschläger schwingen solltest. Du schwingst die ganze Axt. Beide Enden der Axt, der Stiel und der Kopf, bewegen sich in jedem Moment in dieselbe Richtung. Das mag offensichtlich klingen, aber es ist viel subtiler, als es scheint.
Halte einen Golfschläger vor dich, wobei eine Hand in der Mitte des Schafts liegt. Während der Schläger senkrecht hängt, bewegst du deine Hand nach rechts. Das Griffende und der Schlägerkopf bewegen sich beide in dieselbe Richtung. So bewegt sich die Axt, wenn du sie auf das Holz fallen lässt. Du weißt, dass du so die maximale Kraft bekommst, also tust du genau das.
Jetzt, wo der Schläger wieder senkrecht vor dir hängt, drückst du das Griffende nach rechts und lässt den Schlägerkopf mit deiner Hand als Drehpunkt nach links reagieren. Die beiden Enden des Schlägers bewegen sich in entgegengesetzte Richtungen. Wenn du die Axt auf diese Weise schwingst, verlierst du nicht nur an Kraft, weil der Schlägerkopf langsamer wird, sondern du triffst auch das Holz nicht mehr, weil der Schlägerkopf jetzt herumfuchtelt, anstatt eine gerichtete Bahn einzuschlagen.
Wie setzt du diese Idee in deinem Golfschwung um? Schwinge den Schläger so zurück, dass sich der Schläger zu keinem Zeitpunkt dreht. Wenn du deine Handgelenke absichtlich brichst, ist das möglich. Nimm den Schläger als Einheit zurück und lass deine Handgelenke brechen, wenn sie es müssen. Nicht früher, nicht später.
Beim Abschwung machst du das Gegenteil. Schwinge den Schläger als Einheit nach unten und halte deine Handgelenkbremse fest, bis der Schwung dich dazu bringt, sie loszulassen. Wenn du die Handgelenkbremse zu früh loslässt, nennt man das “Casting”, eine Kurzbezeichnung für die beiden Enden des Schlägers, die sich in entgegengesetzte Richtungen bewegen.
Um zu sehen, wie das wirklich funktioniert, hältst du den Schläger mit deiner rechten Hand (bei Linkshändern mit der linken Hand) in der Mitte des Schafts. Schwinge den Schläger langsam nach hinten, so dass sich beide Enden in die gleiche Richtung bewegen, d.h. es gibt keine Drehung um deine Hand. Nun schwingst du den Schläger langsam wieder nach unten und beobachtest dabei, wie sich der gesamte Schläger als Einheit bewegt. Deine Hand dreht sich nicht, wenn der Schlägerkopf den Ball trifft, und der Griff bewegt sich nicht nach hinten, wenn der Schlägerkopf nach vorne geht.
Sobald du diese Idee verstanden hast, fang an, langsame Übungsschwünge zu machen, damit sich der Schläger genau so bewegt. Wenn du diese Bewegung bei normaler Geschwindigkeit in deinen Schwung einbauen kannst, wirst du den Ball garantiert besser treffen.